Toni Innauer

Wer soviel gewinnt, der schafft auch an!

Foto: APA

 

 

Auf sympathisch-eigenwillige und unprätentiöse Art lüftete Marcel Hirscher das längst nicht mehr so geheime Rätsel zu seinem Rücktritt gleich zum Start der Show.
Manche der kleinen Nebengeräusche und feinen symbolischen Akzente und Auslassungen im Umfeld der erdgebunden gehaltenen Veranstaltung haben dabei Anlass für Spekulationen aber auch zum Schmunzeln geliefert.:

Hirschers Clan hat sich zu keiner Zeit und von niemanden vereinnahmen lassen.  Um mit den daraus erwachsenden Konsequenzen leben zu können, muss man, im skisportverrückten und engmaschig „verseilschafteten“  Österreich, entweder halsbrecherisch stur oder unantastbar gut sein.  Hirscher und sein Team haben das Gesetz des Handelns mit verlässlich-überirdischen Resultaten und hochprofessionell in der Hand behalten. Zementierte Abhängigkeiten wurden ohne lauten Machtkampf umgedreht. Diese Linie und Mission-Control wurden auch bei der gut inszenierten Metamorphose zum „Neuen Hirscher“ im Salzburger Gusswerk konsequent durchgezogen. Es war ein bisschen wie in Wimbledon: Sportlich hochkarätige Bedeutung und rundum keine Werbung, die Nummer 1 nur im einfachen weißen T-Shirt ohne Logos. Eine Marke wurde dadurch freilich besonders sichtbar: Marcel Hirscher!

Sein Auftritt landete auch an Stelle der Wahldebatte im TV-Hauptabendprogramm.  Der Sport ist bei dieser Gelegenheit und erstmals in einem österreichischen Wahlkampf zum Thema geworden. Leider nicht im Rahmen einer inhaltlichen Diskussion, sondern den Vorrang beim Sendeplatz betreffend. Sogar der ÖSV musste, wie der ORF oder sein Hauptsponsor, damit leben, bei dieser Show nur Gast, statt explizit hervorgehobener Premiumpartner zu sein. Der gelernte rotweißrote Ski-Fan rieb sich kurz die Augen, als, statt Rainer Pariasek, ein wild bebarteter Marco Büchel internationales Flair in den Abend trug.  Die meisten aktiven Skifahrer mögen innerlich erleichtert sein, dass der Unbezwingbare den Weg endlich für eine völlig neue Zeitrechnung frei gemacht hat. Der niederländische Fußballtrainer Frankie Schinkels hingegen wünscht sich ein Comeback von Hirscher: unter holländischer Flagge…;-). Der ÖSV-Präsident wünscht sich eine Kooperation für den ÖSV- Nachwuchs

 

Ich wünsche mir eine Analyse aus seiner praktischen Sicht.: Einen Ansatz, der seinem Sport materialmäßig den Weg aus einer schauerlichen Verletzungs-Misere weisen könnte.

So wie Werner Schuster, der als scheidender DSV-Nationaltrainer kürzlich in München eine praxisnahe Analyse zu den möglichen Ursachen gehäufter Kreuzbandverletzungen im Skispringen abgeliefert hat. Drei schwer verletzte deutsche Olympiasieger/innen waren einer weitblickenden sportlichen Leitung Anlass genug für diesen Auftrag.

 

Ihr Toni Innauer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2 thoughts on “Wer soviel gewinnt, der schafft auch an!

  1. Oskar Fischer

    Servus Toni – und danke für deinen treffenden ‚Beitrag! Besonders wertvoll und richtungsweisend ist deine abschließende Anmerkung.

  2. Peter Maurer

    Toni du hast es genau auf den Punkt gebracht – schön, dass es auch noch GERADE Aussagen gibt die von Sportlern kommen die Ahnung von diesem Schiezirkus haben. Meiner Meinung nach hat er genau das RICHTIGE gemacht und ich kann nur hoffen, dass er den Jungen Sportlern seine Erfahrung weitergeben kann und wird.

Schreibe einen Kommentar zu Oskar Fischer Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

3 − 2 =